Mai 2016
PROGRAMM

Donnerstag 12.05.16, 20.00 Uhr

Der Kuaför aus der Keupstrasse
Andreas Maus, D 2015, 92 min, OmU

Im Mittelpunkt des Films stehen die Opfer des Nagelbombenanschlags in der Kölner Keupstraße.
Am Nachmittag des 9. Juni 2004 explodierte die Bombe vor dem Geschäft des Frisörs
Özcan Yildirim. Schnell wird er in den Augen der ermittelnden Behörden zum potentiellen
Täter mit Verbindungen zur Schutzgeld- oder Drogenmafia. Er wird kriminalisiert und
mit ihm eine ganze Straße, eine Gemeinschaft mit Migrationshintergrund.
Erst sieben Jahre später werden die wahren Täter enttarnt, die Rechtsterroristen
des selbsternannten National-sozialistischen Untergrunds. Die Ermittlungen gegen die Opfer
werden eingestellt, aber es haben sich tausende Seiten Ermittlungsakten angehäuft,
die das skandalöse Vorgehen der Behörden dokumentieren. Der Kölner Filmemacher Andreas Maus
hat Zugang zu diesen Akten und dokumentiert die Originalverhöre der Opfer und Ermittler
in seinem Film.
Die Befragungen der Bewohner der Keupstraße werden aus den Originalprotokollen der
umfangreichen Ermittlungsakten mit Schauspielern szenisch nachgestellt und es wird deutlich,
dass von Seiten der Behörden und Ermittler nur die Überführung der Opfer als Täter
in Frage kam. Ein ausländerfeindliches Motiv wurde nie in Betracht gezogen.
Auf eindrückliche Weise zeigt DER KUAFÖR AUS DER KEUPSTRASSE wie tiefgreifend
der Bombenanschlag, aber auch die Verdächtigungen danach, das Leben im Kölner Stadtteil
Mülheim erschüttert haben.
So wie in Köln wurden auch in den anderen Städten, in denen der NSU gemordet hat,
zumeist die Angehörigen und ihr Umfeld verdächtigt. Der Film eröffnet die Diskussion
über die Frage einer strukturellen Fremdenfeindlichkeit in Deutschland auf eine neue Art,
nämlich aus der Perspektive der Betroffenen.

Infos, Fotos und Trailer: http://www.realfictionfilme.de/filme/...

























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